Freitag, 18. Juni 2010

Woche 11 Guilin ich komme!! Oder besser gesagt:Bin wieder da!!

Was für eine Woche!!
So viel erlebt: hmm...welche Nachricht zuerst, die gute oder die schlechte, die gute oder die schlechte…?!!

Dies ist unsere Reiseroute:

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Wie schon erwähnt , bin ich letzten Samstag mit Anje, Ada und Roxy aus Shanghai nach Guilin aufgebrochen! Los gings um 3h morgens von Tianjin zum Flughafen Beijing von wo wir dann früh morgens pünktlich nach Guilin in den Süden abgehoben sind. Die geplante Reise begann leider ohne Roxy, die ihren Schlüssel zum Safe mit dem Passport verloren hatte, ihren ersten Flug verpasst hat und einen neuen Flug buchen musste. Mit dem Bus, in dem wir ein Pärchen aus München kennen gelernt hatten und die gleiche Route verfolgte wie wir, gings nun nach Longsheng im Nordwesten von Guilin, von wo wir dann weiter nach Dazhai, einem kleinen Bergdorf in mitten der Reisfelder, fuhren. Naja Straße führt dort keine hin, also wanderten wir erstmal 1h mit einer der Zhuang Frauen, deren Besonderheit ihre langen Haare (bis zu 2m lang weil sie seit ihrer Geburt keinen Haarschnitt hatten!) sind, auf den Gipfel durch Reisfelder und staunten über die mysteriöse Stimmung, die der Nebel und Dunst des Regens entstehen ließ. Weit abgeschieden ist dieses Dorf, teilweise wanderten wir durch Dickicht, das mich an einen Regenwald erinnert mit vielen Bambusbäumen, Bananenpflanzen, Farnen und vieles mehr. Natur pur und weit und breit nichts, das Lärm erzeugen könnte. Man kommt sich so vor als wäre man hier in einer anderen Welt abgetaucht, denn erst vor 5 Jahren entstand die Straße, die hier in die Nähe des Dorfes führt, Elektrizität war zuvor auch noch ein Fremdwort, die Bewohner konnten kein Mandarin sprechen, denn sie sprachen eine eigene Sprache und Geld brauchten sie nicht, denn die Regierung stellte den Bewohnern alles zur Verfügung was notwendig war. Heute gibt es selbst in diesem Bergdorf Wifi und mehrere Fernseher pro Haushalt sowie auch Handys sind gang und gäbe. Abends hat es auch Roxy hierher geschafft, was nun fast ein Wunder ist ohne chinesisch Kenntnisse, und wir hatten ein leckeres Abendessen zusammen mit den Münchnern. Die Nacht verbrachten wir in einer der vielen, billigen Holzgasthäusern.

Sonntag morgens brachen wir gut gestärkt mit Pancakes und trotz starken Regenfalls nach Pingan, dem 2. Eher touristischen Bergdorf auf, welches 4h Fußmarsch entfernt war. Auf dem Weg begegneten wir den Farmern, die fleißig Reis anbauten, einigen Pferden und Kühen, die Pflüge hinter sich herzogen, andere kleine Dörfer und kamen an etlichen Wasserfällen vorbei. Waschelnass und etwas müde erreichten wir Pingan, das Dorf der Yao Minderheiten am Nachmittag und stärkten uns mit Bamboo Tube Rice (gegrillter Reis mit Kürbis und Hühnchen im Bambusrohr) bevor es wieder zurück nach Guilin und anschließend nach Yangshou ging. Dort angekommen mieteten wir uns Räder von Sam, meinem Couchsurfing Freund, und machten uns in der beinahe stockfinsteren Nacht auf den Weg zum „Gigglingtree“ (das mit Sicherheit schönste Hostel von ganz Yangshou!). Sam warnte uns, dass wir den Weg alleine nicht finden können in der Nacht aber stur wie ich bin vertraute ich auf meine Fähigkeit Karten zu lesen und wir fuhren los, vorbei an quakenden Fröschen und dem Yulong Fluss zwischen den Karsthügeln. Eeeeeeeendlich wir haben es geschafft, wusste ichs doch! Ich kam mir vor als wäre ich in meinem Paradies gelandet. Die Gegend (auch wenn es Nacht war), das Hostel, der Courtyard, die Stimmung, Moquito schlürfend genossen wir die restlichen Abendstunden. Kein Wunder das dieses Hostel, welches von 2 Niederländern geführt wird, so beliebt bei allen Ausländern ist. Auch Oberösterreicher haben wir getroffen!

Wunderbar haben wir geschlafen in unseren Himmelbetten, doch wurden wir vom starken Regen früh wieder geweckt. Die überdachte Terrasse bot aber genügend Schutz für das reichhaltige Frühstück im Freien. Mangosmoothie, Cafe, Toast, Müsli und frisches Obst,…lecker…ein Frühstück, das wir schon lange nicht hatten! Wir ließen uns vom Regen nicht aufhalten, schlüpften in unsere Regenjacken und radelten los in die wunderschöne Landschaft, die auch bei diesem Wetter einen unbeschreiblichen Anblick bot. Unser erster Halt war der Moon Hill, auf den wir ca. 30min wanderten. Als wir kurz vor der Spitze in den Himmel schauten waren wir so überwältigt, als plötzlich der gewaltige Bogen des „Mondes“ über uns ragte. Wir waren nur 4 Leute auf dem Berg, alle anderen haben uns belächelt was wir heute bei diesem Wetter da oben suchen aber es hat sich definitiv gelohnt! Weiters war der Watercave auf dem Programm und so machten wir uns auf die Suche über Stock und Stein und freuten uns, dass der Regen nachgelassen hatte. Nach langer Fahrt durch Dörfer und über Schotterstraßen erreichten wir unser Ziel- doch leider mussten wir feststellen, dass aufgrund des hohen Wasserlevels diese Attraktion gesperrt war. Wir dachten uns eben nichts dabei als die Ticketkassen auf einmal nicht mehr geöffnet waren und dachten nicht, dass die Höhle auf einmal geschlossen war. Die Fahrt mit dem Boot in die Höhle war aber unmöglich den der Spalt zwischen Wasser und Höhleneingang betrug gerade mal 15 bis 20cm. Schade…nun also wieder zurück nach Yangshuo um den Bus über Fuli nach Xingping, einem kleinen Dorf am Li Fluss, zu erwischen. Dies war unsere Endstation für Montag und wir suchten uns eine nette Unterkunft. Beim Abendessen lernten wir eine Chinesin kennen, die Esperando gelernt hat und perfektes Englisch und Deutsch sprach, was uns alle sehr zum Staunen brachte! Uiii….so viele Mosquitos…und immer bin ich die Arme. Die anderen sind also in Sicherheit denn nur ich ziehe diese „Viecher“ an :(

Am nächsten Morgen habe ich uns ein Bambus-boot organisiert, das uns nach Yangdi bringen sollte. Dieser Flussabschnitt soll angeblich der schönste sein und wir passierten die Passage, die auf dem 20Yuan Schein abgebildet ist! Von Yangdi gings per Bus wieder retour nach Yangshuo um unseren letzten Nachmittag dort zu verbringen. Die Lichtshow von Liu San Jie wurde leider auch aufgrund des hohen Wasserpegels abgesagt und Roxy und ich machten uns ein 2. Mal auf den Weg zum Watercave nachdem uns versichert wurde, dass die Höhle diesmal geöffnet ist. Ja das war sie! Platzangst durfte man allerdings keine haben denn der Eingang war mit 30cm noch immer extrem eng und beängstigend aber wir ließen uns nicht abhalten von unserem Abendteuer während Anje und Ada den Nachmittag in der Stadt verbrachten. Wir wanderten durch die Höhle und staunten über die Felsformationen im Inneren des Karthügels, durchwateten einen unterirdischen Fluss und badeten im Schlammbad, und rasteten schließlich in den heißen Quellen, wie herrlich! Wieder zurück in Downtown gingen wir noch ein wenig shoppen in der Weststreet, in der es nur so von Ausländern wimmelte und die Preise dementsprechend hoch waren. Ich war froh, dass wir nie in der Stadt übernachteten, denn die Stadt selbst ist wirklich nicht besonders Sehenswert, außer der riesige Markt, auf dem mal so ziemlich alles, von lebendigen Schlangen, Fischen, Fröschen, Hühnern, Hasen,..bis zum Gemüse und Obst jeder Art finden kann. Nicht außer Lärm und Touristen gibt es sonst noch. Nach unserm letzten Drink machten Roxy und ich uns auf zu Sam´s Wohnung, wo uns Sam herzlichst empfing. Neben dem tosendem Wasserfall gelang es uns erst spät einzuschlafen aber ich machte meine 2. Tolle Couchsurfing Erfahrung!

Roxy musste uns Mittwoch morgens schon früh wieder verlassen, da ihr Flug vor Mittag nach Shanghai startete während wir noch genügend Zeit hatten für ein spätes Frühstück in eines der vielen Coffee Bars in der Weststreet. Nun beginnt die schlechte Nachricht – der Horrortrip zurück. Klingt so unglaubwürdig, denn so viel Unglück kann man normalerweise gar nicht haben aber anscheinend doch. Verlassen haben wir Yangshou um etwa 12h und fuhren nach Guilin und anschließend zum Flughafen wo wir um ca 14.30 ankamen. Unser geplanter Flug wäre um 16h gewesen. Kurz vor Boarding kam dann die Lautsprecherdurchsage „Aufgrund des schlechten Wetters in Peking können wir nicht abfliegen. Bitte warten Sie auf weitere Informationen“. Diese Infos kamen allerdings nie und immer hieß es das gleiche und wir warteten und warteten und 3h später servierte Air China unsere Abendessen am Gate. Das war wohl ein schlechtes Zeichen. Nun hieß es wir werden zu einem Hotel gebracht und wir marschierten zum Bus. Als die Busse dann gefüllt waren, kam die nächste Meldung: Irrtum wir müssen wieder zum Gate und fliegen doch! Also wieder durch die Pass und Sicherheitskontrollen zum Gate und ins Flugzeug. Endlich..Abflug um 20.30…aber nach ca 2,5h Flugzeit die Meldung aus dem Cockpit, dass wir nicht in Peking landen können wegen dem Unwetter und wir landen in der Inneren Mongolei (!!!!). Was? Was soll das denn? Wir warteten und warteten, konnten nicht raus aus dem Flugzeug und dann hieß es erneut Abflug nach Peking. Diesmal aber wirklich und wir landeten tatsächlich um 2.00 morgens am Donnerstag! Was nun? Kein Bus, keine U-Bahn, kein Zug…wie kommen wir nach Tianjin?? Uns blieb nichts anderes übrig, als die Zeit auf den Flughafen-bänken totzuschlagen. 7.00 früh der erste Bus. Nun sollten wir doch endlich erlöst sein, doch das Pech nahm kein Ende und der Bus gab nach 1h den Geist auf mitten auf der Autobahn! Der 2. Bus brachte uns schließlich um etwa 10.30 nach Tianjin. Fix und fertig fielen wir nur mehr ins Bett und ich dachte nicht mehr ans Arbeiten vor Freitag früh! Zum Glück ist jetzt Wochenende und genügend Zeit zum erholen :)

Aber zurück zum Schönen, es war ein unglaublicher Trip mit meinen Mädls, und ich hoffe ich kann irgendwann wieder dieses Paradies um Yangshuo besuchen, am besten im August oder September und nicht in der Regenzeit! Und ich bin recht froh, dass Ada mit war, denn ganz ohne Chinesisch ist es nicht so einfach in den abgeschiedenen Dörfern!

Tipps und Kontaktadressen könnt ihr euch gerne bei mir persönlich einholen :)

1 Kommentar:

  1. Hallo mein Schatz!!

    Wow, wow, wow...... irre, was du da alles erlebt hast - von der etwas "verhunzten" Rückreise habe ich ja von dir schon gehört - aber nachdem ich nun von all den faszinierenden Erlebnissen während der Reise gelesen habe, glaube ich, dass diese all das Negative vergessen lassen.
    Ich bewundere immer wieder dein tolles Organisationstalent und deinen Mut, alles auch wirklich so umzusetzen - auch wenn es schwierig ist - du gehst geradeaus auf das Ziel zu!! Alle Achtung!!

    Ich bin wahnsinnig stolz auf dich!!
    Viele Bussis
    Deine Mum

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