Dienstag, 19. Oktober 2010

Borneo - ein Trip der Extreme

Hier kommt ihr zu meinem Borneo Album

Schon über 2 Wochen her unser Trip der Extreme!! Wow, wie die Zeit vergeht. Trotzdem gebührt dieser Trip seine Anerkennung und Erwähnung in meinem Blog ;)

Fazit: Wir legten in 2 Tagen während unserer Mount Kinabalu Besteigung von knapp über 9h (überdurchnittlich gut ;)allerdings im Vergleich zum Rekord mit ca. 2h nicht mehr erwähnenswert) eine Strecke von 17,4km und 4458 Höhenmeter zurück! Ein einmaliges Erlebnis!!




Insgesamt 4 Tage dauerte unser Ausflug zum malaysischen Teil von Borneo in Sabah (13.10.-17.10.). Zu viert verließen wir Singapur (Sandra, Alice, Simion und ich) und quartierten uns kurz nach der Ankunft ins nette “Borneo Global Backpackers Hostel“ in Kota Kinabalu ein. Früh wollten wir schlafen gehen, um für unsere große Aufgabe genug Energie zu tanken. Das Ziel, das es zu erreichen gab, lag auf 4095m Seehöhe. Das gefürchtete Monster namens Mount Kinabalu! Er ist der höchste Berg zwischen dem Himalaya und den Schneebergen von Papua Neuguinea. Alice war schon seit Tagen aufgeregt und konnte nicht gut schlafen, doch dazu gab es doch wirklich keinen Grund. Wir haben uns gut vorbereitet mit unseren regelmäßigen Gym Einheiten, bei denen wir uns immer weiter und weiter steigerten. Denn es gab nur ein Ziel!!! Es gibt kein Zurück, kein Abbrechen käme in Frage! Niemals, würd ich aufgeben, wenns mich die letzte Kraft kostet dort rauf zu kriechen auf alle Vier :)




Der große Tag war gekommen: Donnerstag, 5h30 Tagwache, 7h-9h Busfahrt, Registrierung im Headquarter des Mt. Kinabalu Parks auf 1564m, Genehmigung abholen, unseren Guide Jeffrey kennen lernen, Lunchpaket einpacken und schnell noch ein paar Schichten anziehen. 7kg sagt die Waage zu meinem Rucksack und zusätzlich hatte ich noch meine Kameratasche zu tragen. Hätt ich nicht doch auch einen Träger so wie Alice nehmen sollen? Punkt 9h50 startet unser Aufstieg vom Timpohon Gate auf 1866m. Gut gelaunt und wissend, dass wir 6km und dabei 1407 Höhenmeter hinter uns legen müssen um unser Laban Rata Resthouse zu erreichen, marschierten wir zügig los bevor die Massen kommen.
und so sah unsere Route aus


Insgesamt sind pro Tag nur an die 140 Personen für den Aufstieg zugelassen! Der Weg besteht von Beginn an aus Stufen, Stufen, Stufen und noch mehr Stufen.
Die ersten 3 Hütten und somit 2,5km haben wir sehr zügig zurückgelegt und nach und nach kommen uns schon die ersten Absteiger entgegen.

Die Gesichter sind schmerzverzerrt und die Leute stützen sich auf ihren Stöcken und dem Geländer ab um die letzten Kilometer nach unten zu überwinden. Ob es uns auch so gehen wird? Nachdem es absolut keine Straßen noch Seilbahnen gibt, müssen alle Lebensmittel und sonstige Gebrauchsgegenstände des Rasthauses von den Locals hochtransportiert werden. Bergauf konnte ich sogar ein paar von denen überholen ;) aber die haben auch das dreifache Gepäck auf ihren Schultern denke ich. Wie wir erfahren haben, gehen die Guides wie Jeffrey jeden 2. Tag auf den Berg und kommen somit auf über 150 Besteigungen pro Jahr!! Jeffrey, unser Guide hielt sich immer im Hintergrund und war stets Schlusslicht, sodass wir das Tempo vorgeben konnten. Schon nach kurzer Zeit teilte er uns mit, wir sollen es ein wenig langsamer angehen, da wir sowieso Zeit genug haben. Ich hörte allerdings nicht so sehr darauf, zu groß war mein Ehrgeiz und meine Motivation.

Wir einigten uns auf eine Mittagspause auf 2702m Höhe um Punkt 12h, wo wir uns mit unserem Lunchpaket stärkten. 570 Höhenmeter haben wir noch vor uns aber wir liegen sehr gut in der Zeit und gönnten uns eine halbe Stunde Rast. Je höher wir kommen, desto steiniger wird der Weg, desto dünner die Luft und desto langsamer der Aufstieg.


1km vor dem Ziel


Jippiiii, um Punkt 14.30 erreichten wir das Laban Rata Resthouse auf 3272m und somit unsere Endstation für den ersten Tag und es scheint sogar die Sonne. Mir gings spitze, war fast ein wenig enttäuscht, dass es so „leicht“ ging nachdem ich von meiner gründlichen Vorbereitung und Durchforstung diverser Reiseblogs schon auf das Schlimmste eingestellt war. Kein Muskelkater, noch nicht! Und die Luft machte mir zum Glück auf nichts aus. Übertreiben alle Leute so? Oder geht’s nur mir so? Wir wurden zu viert in ein nettes Zimmer einquartiert, der einzige Hacken: es gab kein Warmwasser! Den restlichen Nachmittag chillten wir auf der Terrasse der Unterkunft und machten ein paar nette Bekanntschaften mit Leidensgenossen aus Korea, England und Australien, während wir auf das Abendessen warteten. Super Buffet mit allem Drum und Dran, naja dafür zahlen wir auch genug ;) Punkt 19h lag ich im Bett, so früh wie nie zuvor glaub ich, denn um 2h nachts war bereits Tagwache für das erste Frühstück. Geplant war nämlich ein Aufstieg zum Gipfel bis zum Sonnenaufgang um das herrliche Naturschauspiel beobachten zu können.

Doch dann die böse Überraschung: Seit Stunden stürmt es draußen und es regnet aus Eimern sodass richtige Bäche von den Felsen bergab fließen. Es war ein Warten und ein Hoffen auf Besserung. Wir sollen auf 4h warten und sollte das Wetter dann nicht besser sein, wäre ein Aufstieg nicht mehr möglich, teilten uns die Guides mit. Das kann doch wohl nicht sein, da sind wir schon mal auf über 3200m und es besteht die Gefahr, dass wir unser Ziel nicht erreichen können!! Die Guides erklärten uns klipp und klar, dass sie nicht rauf gehen, doch könne man wenn man seine „Todeserklärung“ unterschreibt auch bei diesem Unwetter auf eigene Gefahr den Aufstieg wagen, allerdings würden 80% der Menschen, die bei dem bestehendem Wetter die Gefahr auf sich nehmen, entweder zu Tode kommen oder zumindest verletzt zurück kommen. „No risk no fun“, ist eigentlich mein Motto aber irgendwann gibt’s eine Grenze und in diesem Fall war es auch mir nicht wert das Risiko bei der Dunkelheit und bei dem Sturm auf mich zu nehmen. Zurück ins Bett, Wecker auf 6h und dann los sobald es hell ist. Gesagt, getan. Rein in unse Gewand: Kompressions-Tight, 3xSocken, lange Hose, Top, langes Shirt, kurzes Shirt, Pulli mit Kaputze, Schal, Handschuhe, Softshell-Jacke und Laufschuhe,...ich glaub das wars ;)
Jetzt kam der schwierigste Teil der ganzen Besteigung. Die Stufen waren viel steiler und führten direkt zur Felswand über die es nur per Seil weiterging. Die Spitze war allerdings nie zu sehen, nur die Bodenmarkierungen ließen uns wissen, wie weit es noch war. Vom Resthouse waren es 2,7km und 823 Höhenmeter bis zur Spitze des Low´s Peak.
Ich versuchte zügig weiterzugehen und möglichst ohne Pausen weiter und weiter zu gehen, doch das Atmen wird schon ein wenig schwerer in diesen Höhen. Nach eine finalen Klettertour auf den letzten Metern erreichten wir die Spitze des Mount Kinabalu, den Low´s Peak (warum eigentlich Low´s Peak? Weil der "erste" Mann, der die Spitze erreicht hat Low hieß) auf 4095m am Freitag, 15.10. um 8h24! Was für ein Adrenalinschub, Glücksgefühle, Erleichterung,….ein unbeschreibliches Gefühl!! Belohnt wurden wir mit ein paar Sonnenstrahlen und eine 360° Aussicht über dem Mt. Kinabalu Park weit bis zu den Küsten Borneos und den umliegenden Inseln. Wir alle haben es geschafft und sind mächtig stolz auf unsere Leistung ;)





Tipps für alle die sichs auch Überlegen: HIER (auf Englisch)





Zurück „lief“ ich dann fast im Alleingang in 60min zu unserem Guesthouse und machte es mir schon mit herrlichem 2. Frühstück auf der Terrasse gemütlich. Keine 5min später kamen auch schon Sandra und Alice aber wo war Simion? Der kam dann ca. 1h später…keine Ahnung was da wirklich los war…Nach einer Rast von 1h machten wir uns auf den Rückweg. Von nun an gings bergab ;) Angeblich soll dies der schlimmste Part sein…kann ich nicht bestätigen.
Es waren knapp über 2h hauptsächlich in Hockhaltung, Stufe für Stufe. Gegen Ende hin wurden die Knie schon weich, gut nach gesamten 3052 zurückgelegten Höhenmetern an Tag 2 darf man das also schon spüren. Geschafft haben wir es alle und zwar ohne Stock oder anderen Gehhilfen ;)
Nachdem wir unsere Zertifikate abgeholt hatten und unsere abschließendes Mittagessen einnahmen fuhren wir zu fünft (Sandra, Alice, Simion, Nick und ich) zu den Poring Hotsprings um unsere müden Muskeln wieder ein bisschen in Form zu bringen. Tatsächlich waren dies kleine Becken im Freien, die man erst mal selber anfüllen musste, doch es war perfekte zum Entspannen ;)
Danach gings mir schon wieder so gut, dass ich Luftsprünge machen und laufen konnte. Wie gibt’s das, dass ich nach 2 so intensiven Tagen keine Spatzen habe? Oder kommen die erst?


der Tunku Abdul Rahman National Park mit seinen 5 Inseln


Für Samstag haben wir (Sandra, Alice und ich) nur relaxen und schnorcheln auf den Inseln Sapi und Mamutik vorgesehen. Die beiden Inseln gehören neben 3 weiteren zum Nationalpark Tunku Abdul Rahman und bieten tolle Riffs mit bunten Korallen und Fischen sowie wunderschöne weiße Sandstrände.


Also perfekt nach unserem Trip. Doch als wir Samstag früh versuchten vom Bett aufzustehen, spürten wir nun die Folgen. Schmerzen, die ich zuvor noch nie hatte, Oberschenkel und Wadeln…uiii…und dann noch die Stiegen beim Hostel runter…so ging es den ganzen Tag (und noch weitere 3 Tage) und wir mieden jede Neigung;) Zurück in Kota Kinabalu, ließen wir uns fangfrischen Fisch und Fruchtshakes an der Uferpromenade schmecken und genossen dabei den wunderschönen Sonnenuntergang.



Am Sonntag schauten wir noch zum Wochenendmarkt in die Stadt und bummelten ein bisschen durch die vielen Verkaufsstände, wo wir dann auch das eine oder andere Souvenir erstanden:)


Alles in Allem war der Trip all seine Mühen und Ausgaben wert und ich würde es jedem empfehlen, einmal im Leben einen 4000er zu besteigen!! Mt. Kinabalu ist abgehackt, wo ist der nächste? ;P

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Surfer´s Paradies in Indonesien – Jakarta, Bali, Lombok, Gili Trawangan

Endlich war der Tag gekommen! Bali, Bali, Bali! Schon lang hab ich davon geträumt diese Insel zu besuchen und nun waren es nur mehr weniges Stunden und Tage bis zu meiner Trauminsel.

Dies war unsere Route:


Für alle, denen es zu mühsam ist meinen gesamten Blogeintrag zu lesen, mein Fazit von 10 Tagen Indonesien:

-Jakarta: die schmutzigste Stadt, die ich je zuvor gesehen habe, unglaublicher Lärm, nach Ankunft in Kota, der Altstadt, brummte mir nach wenigen Minuten der Schädel und ich wolle nur mehr weg, aber natürlich hat auch diese Stadt mit 8,5 Mio. Einwohner schöne Seiten zu bieten, man glaubt es kaum

-Bali: Surfer´s Paradies, 1 Woche Motorradtour um die Insel, lecker Seafood, Reisterassen, weiße und schwarze Sandstrände, Wellen und gutaussehende, trainierte Surfer;), viele Tempelanlagen, Affenwald, Vulkanbesteigung auf 1717m, Verkehr ist schlimmer als in China

-Lombok: touristenarme Nachbarsinsel von Bali; Palmen, Palmen, Palmen; schwarze, einsame Sandstrände, Kunstmarkt in Senggigi, schreckliche Hauptstadt Mataram, schlimme Verkehrsbedingungen

-Gili Trawangan: ruhige Insel mit 700 Einwohnern, Erholung pur, Strandbars, Sonnen, Nichtstun, keine Autos, nur Fahrräder und Pferdekutschen, Schnorcheln, Inselumrundung in 1,5h

Hier sind die FOTOS zu meiner traumhaften Reise während unserer recess week, denn wir waren ja schon sooo fleißig und mussten uns erholen von unserer ersten anstrengenden Hälfte des Studiums an der SMU. Ja Halbzeit war und nun beginnt der 2. Teil unseres Studiums, der noch bis Ende November dauert.

Die Reise startete diesmal leider schon mit einigen Problemen denn 2 Tag vor Abflug bekamen wir von Air Asia ein SMS das unser Flug verschoben wird und nachdem wir alle 3 Flüge bei Air Asia gebucht hatten nahmen wir an es handelt sich um unseren ersten Flug der einen Tag verschoben wurde. Tatsächlich handelte es sich nur um eine 20min Verspätung unseres 2. Fluges. Also hatten wir den Flug nach Jakarta unfreiwillig verschenkt und mussten ein komplett neues Flugticket am Flughafen kaufen Unnötige Ausgaben…grrrrr…..aber bis jetzt ist alles immer reibungslos verlaufen, einmal darf das sein.

Unser erstes Anflugziel war Jakarta, auch wenn wir schon gewarnt wurden wie dreckig und laut diese Stadt ist, haben wir uns trotzdem entschlossen den schlimmsten Teil von Indonesien in Angriff zu nehmen. Wir konnten einfach nicht glauben, dass eine Stadt so schmutzig und der Verkehr so schlimm sein kann, doch ich muss es bestätigen. Neben der Altstadt, mit dem Fischmarkt, wo ich auf die niedlichsten Kinder in Asien gestoßen bin. „Foto, Foto“, schrien sie und posierten für mich ;) Das Nationaldenkmal „Monas“ und die
Istiqlal-Moschee, die größte in Südostasien, die 120.000 Gläubigern Platz bietet und deren Kuppel einen gewaltigen Durchmesser von 45m hat, haben wir uns nicht entgehen lassen. Übernachtet haben wir die 2 Tage bei Astu, unserer netten CS, die uns dann mit dem Auto abholte und in ihr schönes Heim brachte.

Am nächsten Tag machten wir uns nur mit Fotokamera und Wasserflasche, Astu und ihren 2 Freunden Rolei und Mumul nach Taman Mini Indonesia, ein 100ha großer Themenpark in dem die traditionellen indonesischen Häuser nachgebaut wurden, auf. Wir bekamen daher Einblick in eine uns noch fremde Kultur und fuhren mit der Skytrain über die Häuser.
Gestärkt mit leckerem Fisch, fuhren wir weiter zum Hafen im Norden um uns die Yachten anzusehen und verbrachten noch einen netten Abend in einer Bar im Meer und anschließend in Kampung, dem Barviertel, wo wir einer Liveband zuhörten.


So jetzt war es aber wirklich so weit: Der große Tag war gekommen Sonntag 3.10.2010, 6h20 Abflug nach Bali! Nach unserer Ankunft in Kuta, dem legendären Surfspot von Bali, trafen wir auf unseren CSler Jack und einen Holländer, die uns gleich mal zur Wohnung in Nusa Dua brachten. Nun noch ein Motorrad für 1 Woche um sage und schreibe 3 Euro und 1 Euro Benzinkosten pro Tag mieten, 2 Helme und es kann los gehen.
Wir cruisten auf der Bukit Halbinsel im Süden herum zum Tempel Ulu Watu, der auf einer Felsenwand steht und weiter zum geilsten Surfspot der Profis „Padang Padang“! Einfach fantastisch.
Jack hat sich wirklich Mühe gegeben uns „seine“ Insel zu zeigen und war immer gerne unser Guide, doch manchmal wollten wir einfach nur alleine sein und unsere Entdeckungstour alleine durchführen und nicht 24h mit ihm unterwegs sein. Wir beobachteten die Surfer und auf den perfekten Wellen bei Sonnenuntergang vom Pool des Hotels „Bluepoint“, welches eine unbeschreibliche Aussicht bietet.

Tag 2 auf Bali: Unser Trip nach Ubud führte uns (Jack, Nelly-französische CSler, Alice und mich) schon früh morgens beim Strand Sanur vorbei, wo wir uns stärkten.
Ubud ist ein erholsamer Ort für Kulturinteressierte, es gibt nette Tempel, etliche Reisfelder und Reisterassen in der Umgebung,
den Affenwald, der mir als einer der größten Affen-fans natürlich besonders gut gefallen hat, und man hat die Möglichkeit abends die Kecap Tänze (traditionell balinesisch) zu besuchen.
Dies ging sich in unserem Programm leider nicht aus, doch auf dem Weg nach Denpasar sahen wir noch einen kurzen Ausschnitt eines Gamelan Orchesters, welches von Kindern aufgeführt wurde. Denpasar, die Hauptstadt von Bali, hat nicht wirklich viel zu bieten außer dem Pasar Badung, einem großen open-air Markt, den wir noch bei Nacht besucht haben und dem Puputan Square, ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen. Sonst herrscht hier hauptsächlich Trubel und Verkehrstaus! Also schnell wieder weg von hier ;)

Tag 3 führte uns nach einem kurzen Badestopp am Strand von Nusa Dua in den Westen zum hinduistischen Meerestempel Tanah Lot. Die Anreise war länger als geplant und wir konnten vor Schmerzen kaum noch auf dem Motorrad sitzen. Aber die landschaftliche Schönheit ließ alles bald vergessen. Links und rechts Reisfelder und deren Farmer, einfach alles so saftig grün wie im Bilderbuch. Tanah Lot ist mittlerweile schon mehr als Touristenfalle bekannt und so fuhren wir weiter Richtung Mengwi und dem Berdorf Bedugul, das am See Danau Bratan liegt, wo wir uns nach weiteren Stunden Fahrt eine Rast gönnten und Souvenirs shoppten. Dort war es schon beachtlich kühler auf 1500m!! Vor der einbrechenden Dunkelheit, die hier in Südostasien generell zwischen 18 und 19 Uhr ist, marschierten wir noch zu den Gitgit Wasserfällen und dann weiter den Berg hinunter zur Küste nach Lovina (112km entfernt von Kuta). Nach langen mühsamen Verhandlungen vor Ort bekamen wir doch noch ein schickes Hotelzimmer zum Toppreis und spazierten noch zum Strand und den netten Restaurants und Bars dieses Dorfes. Lovina ist perfekt für ein paar Tage Badeaufenthalt am schwarzen Sandstrand und um Delfine zu beobachten.

Tag 4, 7h Tagwache, ab zum morgendlichen Strandbad, Frühstück auf der Terasse, 8.30 Aufbruch Richtung Vulkan. Der Weg führte uns durch etliche Bergdörfer wie Kintamani und Penelokan auf über 1300m Seehöhe und vom Danau Batur, dem Kratersee, ging es nun zu Fuß weiter. Unser Ziel war der Kraterrand des Gunung Batur auf 1717m! Der Vulkan befindet sich in einem noch viel größeren Vulkan, den man als solchen gar nicht wirklich wahr nimmt, denn die Caldera misst sage und schreibe 10kmx13,5km und in ihr befindet sich der Kratersee. Es leben 16.000 Einheimische in der Caldera und der letze Ausbruch des Gunung Batur war im Jahr 2000. Doch wurde aufgrund vulkanischer Beben im September letzten Jahres von der Warnstufe „Normal“ zu der höheren Stufe „Wachsam“ gewechselt. Der Aufstieg war anstrengender als erwartet, zuerst durch den Wald und schließlich nahm die Vegetation mehr und mehr ab und wir kämpften uns durch Sand, Geröll und Lavagestein bei stechender Hitze hoch. Nach 1,5h war es geschafft…k.o. aber der Ausblick war es wert! Meine erste Vulkanbesteigung!! Um ca.17h kamen wir nach einer rasanten Fahrt und zurückgelegten 1717m Seehöhe in Padangbai an der Ostküste an. Im kleinen Fischerort erholten wir uns noch am Strand Blue Lagoon, den wir ganz für uns alleine hatten, und gönnten uns noch ein leckeres Abendessen bevor wir mit der Nachtfähre nach Lombok, der Nachbarsinsel, übersetzten.

Tag 5 –Ankunft in Lombok um 3h30, keine Auge zugedrückt, denn die Einheimischen hier sind so aufdringlich, lassen einen nie in Ruhe und versuchen jeden Cent aus den Touristen rauszuquetschen. Aber nicht mit uns! Auf der Fähre noch machten wir eine nette Bekanntschaft mit Andrew aus Kalifornien, der vor 2 Jahren zu den Gili Inseln ausgewandert ist und er wollte uns sicher den Weg zu Bangsal, dem Ort von dem die Boote zu den Gili Inseln ablegen, zeigen. Also folgten wir ihm durch die stockdunkle Nacht und waren froh über seine Anwesenheit. Warten, warten, warten, denn das erste Boot verlässt Lombok erst gegen 8h und so hatten wir Zeit den Sonnenaufgang auf dem Weg von Senggigi nach Bangsal zu genießen und die schönen großen Buchten zu sehen. Auf den Straßen waren wir fast alleine, aber ein paar Stunden später wird es dort auf den neu asphaltierten Straßen wieder rund gehen. Ein Boot mit 30 Leuten tuckerte dann zur Insel Gili Trawangan, dem Paradies fürs Nichtstun und für Ruhe. Kein Verkehr, keine Autos, nur Fahrräder und Pferdekutschen, weißer Sandstrand rundherum, gute Lokale, nette Bungalows und billige Drinks am Strand. Wir umrundeten die Insel zu Fuß in 1,5h und trafen uns noch mit anderen CSlern zum gemütlichen Abendessen am Strand.

Tag 6 – Da wir leider nur eine Nacht auf Gili Trawangan einplanen konnten, verließen wir die Insel früh morgens schon wieder. Die Sicht war super, sodass wir sogar bis nach Bali sehen konnten und den höchsten Vulkan mit über 3000m. Nach etliche Zwischenstopps an der schönen Westküste Lombok und in Senggigi erreichten wir Mataram, die Hauptstadt von Lombok. „Hilfe, will hier weg!“, der Verkehr war schrecklich, sowas kann man sich nicht vorstellen ohne es gesehen zu haben. Alice und ich fuhren abwechselnd die Woche mit dem Motorrad und Lombok zurück war wieder mein Part. Auf was muss man aufpassen außer den sonst bekannten Verkehrsteilnehmern? Motorräder die links und rechts von dir überholen mit Abstand von 20cm, überholende Autos, abrupt abbremsende Autos, entgegenkommende Fahrräder auf deiner Spur, entgegenkommende Mopeds auf deiner Spur, Kinder die winkend an der Straße stehen und in die Straße geschupft werden, herumstreunende Hunde, aufgescheuchte Hendln, die über die Straße irren, Kühe und Ziegen am Wegrand, Pferdekutschen auf deiner Spur, dazu noch überholende Autos, Motorräder, LKWs der entgegenkommenden Richtung und….hab ich was vergessen?...Schlaglöcher!! Wie ihr seht kann eine Fahrt auf öffentlichen Straßen schnell zum Abendteuer werden und wer keine guten Nerven und ein wenig Mut hat soll das Selbstfahren hier wirklich lassen!!! Von Lembar schipperten wir wieder zurück nach Bali und hatten noch eine 1,5h lange Autofahrt mit den gerade beschriebenen Bedingungen vor uns. Fix und fertig sind wir wieder in Nusa Dua angekommen und wollten nur mehr ins Bett.

Tag 7 war leider schon wieder unser letzter Tag auf Bali und das Ende unsere Indonesien Reise nahte, doch wer aufgepasst hat, weiß was wir unbedingt noch vor hatten: ja was wohl………SURFEN!!!!!!!!! Schon alleine dafür lohnt es sich noch eine weitere Woche dran zu hängen, doch bei uns ruft ab Montag wieder die Uni. Ab 9h waren wir am Strand von Kuta und Legian anzufinden, mit Board in der Hand stürzten wir uns in die Wellen für unsere ersten Surfversuche. Jack´s Bruder kam mit uns um uns ein paar Tricks zu zeigen, wie sich aber herausstellte konnte auch er nicht wirklich surfen und noch viel schlimmer-nicht schwimmen!! Kaum zu glauben, dass Leute die am Wasser leben nicht schwimmen können!! Also verlasse ich mich auf ein paar Tipps der Locals und einigen Anfängern im Wasser und paddelte los. Die Wellen in Kuta sind perfekt für Anfänger und nach wenigen Versuchen bekam ich schon ein Gespür für die Wellen. Die ersten Stehversuche haben wir gemacht, 2-3 Tage länger und ich könnte vielleicht wirklich schon kleine Wellen „playen“. Mir hats super Spaß gemacht und wollte eigentlich gar nicht mehr aus dem Wasser so ehrgeizig wie ich bin, aber schließlich verließen mich meine Kräfte durch das viele Paddeln und literweise Salzwasser schlucken. Zum relaxen danach gingen wir ins Hard Rock Hotel http://bali.hardrockhotels.net/ wo wir im riesigen Pool schwimmen waren ;) Mit leckerem Abendessen, einer Shoppingtour und einer balinesische Massage (60min/4,5€) ließen wir den Abend ausklingen. Kuta ist allerdings schon dermaßen touristisch und übersäht von Bars, Restaurants, Hotels, Boutiquen, Souvenirständen und hat abseits der Wellen kaum einen Reiz. Was mich am allermeisten nervte waren die Ausrufe der Locals wie „Yes, Transport?“, „Taxi, Mam?“, „You need watches?“,”Sarong, cheap cheap!”...grrrrrr....lasst mich in Ruhe!

Ansonsten:
Perfect day, perfect trip! I will definitely come back!