Dienstag, 31. August 2010

Singapore, a fine city!

Bin wieder da nach einer längeren Pause. Nun ein paar Facts zu Singapur selbst und wie sich unser Leben so gestaltet.

Wohnung: Alice und ich wohnen im 7. Stock eines Condominiums in ruhiger Umgebung, 3 MRT Stationen von der Innenstadt entfernt, haben einen Singapura, eine Spanierin und 2 Vietnamesen als Mitbewohner, ein eigenes kleines Swimmingpool, Internet und Putzfrau. Was will man mehr, wir sind mehr als zufrieden und hatten richtig viel Glück das wir diese Wohnung schon vor unsrer Ankunft gefunden haben.

SMU: Klar gibt’s nun auch gleich ein paar wichtige Worte über die Uni selbst. Ausstattung, einfach genial, Lage mitten im Zentrum, Swimmingpool im 6. Stock, Gym im Basement, Sportclubs ohne Ende von Golf, Fechten, Volleyball, Tanzen, Wakeboarden, Klettern,…….alles was das Herz begehrt ;) die Bibliothek ist mehrere Stockwerke groß mit tollen gemütlichen Coaches zum relaxen und Zeitung lesen neben dem „Lernen“ ;) Selbst ein kleines Campus-Green haben wir und alles ist immer supersauber. Die Foodcourts im Basement der Uni sind billig, ein Teller kostet etwa 2 Euro und man kann sich durch Malaysien, Thailand, Korea, Japan, China und vieles mehr kosten. Die SMU feiert heuer ihr 10-jähriges Jubiläum, besteht aus 6 verschiedenen Komplexen, School of Economics and Social Science, School of Business, School of Law, School of Accountancy, Administration Bldg. und die Bibliothek, die alle unterirdisch miteeinander verbunden sind, sodas man sich nicht in die Hitze plagen muss und eine Straße überqueren muss ;) Hier studieren zurzeit an die 6000 Studenten und 420 Austauschstudenten und die SMU is neben der NUS und der NTU eine der 3 renomiertesten Unis in Singapur und hat auch weltweit ihren Platz im Universitätenranking. Daher sind wir stolz, dass wir hier studieren können, noch dazu müssen wir keine Studiengebühren zahlen! Die Hörsäle sind halbkreisrund angeordnet und die bequemen Bürosesseln laden für ein kleines Nickerchen ein wenn die Stunden mal nicht vergehen. Was aber ganz fatal ist, ist die Klimanalage immer und überall wo man hingeht und nicht nur auf der SMU! Es wird so eiskalt heruntergekühlt und dieses ständige heiß-kalt kann schon mal zu der einen oder anderenn Verkühlung führen, daher muss man sich immer einen Schalf oder Pulli mitnehmen auch wenn es draußen über 30° hat...ist doch absurd oder? Wie wärs mal mit ein bisschen Stromsparen?? ;) Wir haben unsere Lectures auf Montag und Dienstag gelegt, war auch nicht so schwierig bei nur 3 Kursen die wir absolvieren müssn, aber wenn man bedenkt dass pro Kurs angeblich 150 extra Arbeitsstunden erwartet werden, reicht das denk ich allemal. Ich hab mich für „Market Research“, „Business Consulting“ und „Business Development-Strategy and Finance” entschieden. Projekte und Gruppenarbeiten sind hier ganz groß geschrieben und der Hauptteil der Kurse. Market Research ist für mich nichts neues aber die andren beiden Kurse sind recht interessant und werden auch von einem Professor aus St. Gallen gehalten. In Business Consulting sind wir mit realtime Problemen von großen internationalen Firmen wie Mercedes, Lufthansa, Nestle, Geberit, …konfrontiert und 2/3 der Studenten sind auch aus St. Gallen. Ich habe die Ehre von Mercedes ins Projektteam gerufen zu werden und wir warten nun auf unser erstes Briefing. Das Projekt ist eine Challenge aber ich bin mir sicher dass wir viel davon lernen können und uns nachher den Job als Consultant gut vorstellen können. Die Kurse sind übrigens jeweils 3h15min, daher bin ich Montags von 12.00 bis 18.45 und Dienstag von 15.30 bis 18.45 auf der Uni. Ja und die restliche Zeit? Wie gesagt Projekte, Gruppentreffen und natürlich….REISEN!! Das will ja so gut wie jeder hier! Einfach nur weg, darum sind wir da oder? ;)

Festivals: Eine Menge Events haben bereits stattgefunden, neben dem Orientation Day, BBQ, Heritage Festival und dem Vivace Day, an dem sich alle Clubs (sei es Sport, Sozialgruppen oder Financegruppen, die sich regelmäßig treffen, um über aktuelle Wirtschaftsbewegungen zu diskutieren) gibt es nun auch die kulturellen Feste. Bald ist das chinesische „Hungry Ghost Festival“ um. In diesem Monat stehen die Geister der verstorbenen auf und man sieht auf den Straßen immer wieder kleine Feuerstellen und brennende Räucherstäbchen um die Geister zu beschwören und auch einige Bühnenveranstaltungen bei denen abends die Chinesen zusammenkommen. Auch das Fastenmonat Ramadan für die Muslime ist bald um und wird nächste Woche beim Fest Hari Raya, dem Ende des Fastenmonats zelebriert. Noch dazu waren jetzt fast 2 Wochen die olympischen Spiele vor Ort, bei denen auch ich 3xzuschauen war und auch bei der Eröffnung das Feuerwerk gesehen habe. Am 24.9. beginnt dann die 3-tägige Formel1, für die Alice und ich auch schon lange Karten gekauft haben. Mariah Carey, Kingston und die Chippendales warten mit Performances auf! Wir sind schon gespannt auf dieses einmalige Nachtrennen!

Fortgehen: Zum Abfeiern gibt es natürlich auch viele Gelegenheiten, besonders Mittwochs wenn Ladies Night ist, Mädls immer gratis Eintritt bekommen und sich auch für Getränke nicht mehr kümmern müssen, alles gratis;) Coole Musik gibt’s im Butterfactory mit super Aussicht auf die Marina Bay und das fantastische Hotel, am Clarke Quay wimmeln sich abends die Leute in den Restaurants am „Fluss“ und danach in den vielen Bars und Clubs wie Arena, Lunar, Clinic, etc. wo es oft auf Lifebands gibt. Im Attica trifft man alle anderen Austauschstudenten und kann noch bis Frühmorgens durchtanzen ;) Zouk ist die bekannteste, größere Disko, allerdings füllt sie sich meist erst sehr spät und die Musik ist nicht immer gleich gut. Geht man wochenends aus, kann das schon ganz schön ins Geld gehen, denn Singapur ist NICHT billig. Die Getränkepreise sind ca. auf europäischem Level und Bier ist weit überteuert. Kleiner Tipp für alle die es ohne Alkohol nicht aushalten: Im Duty Free am Flughafen gibt es preiswerten Alkohol, auch in limited edition und alles immer 1l Flaschen.

S´pore a fine city: Ja s ist wirklich so, Strafen werden verhängt für alles und nichts. Überall sieht man Verbotsschilder, aber nicht immer werden sie beachtet. Essen und trinken ist in öffentlichen Gebäuden, MRT und Bussen sowie bei den Haltestellen verboten. Es ist verboten Durians, die stinkende, stachelige, grüne, asiatische Frucht mit dem öffentlichen Verkehrsmittel zu transportieren oder in öffentlichen Gebäuden zu essen. Also wer wirklich darauf steht, sollte sie kaufen und sofort verzehren um sich keine Feinde zu holen ;) Kaugummis gibt es nicht! Nirgends, außer du kannst nachweisen, dass du sie aus irgendeinem Grund benötigst und dafür eine ärztliche Bestätigung bekommst mit der du dann Kaugummis in der Apotheke kaufen kannst. Diese vielen Strafen oder Drohungen erklären vielleicht warum Singapur die sauberste Stadt Asiens ist.

Wetter: Mit einer Jahresdurchschnitttstemperatur von über 30° lässt es sich für Sommerkinder richtig gut leben hier. Wäre nicht noch die Luftfeuchtigkeit. Singapur ist ja nur ca 150km vom Äquator entfernt und kennt daher keine Jahreszeiten bzw. heißen die: Heiß, Heiß und Nass, Nass und Shoppingzentrum. Im Vergleich zu China finde ich es hier wirklich angenehm, denn Shanghai und Hongkong haben so hohe Luftfeuchtigkeit, dass man schon nach 5min durchgeschwitzt ist, hier dauert das schon etwas länger ;) Aber für alle, die direkt aus Europa kommen und die Luftfeuchtigkeit nicht kennen, ist das Wetter hier schon fast unerträglich. Regen gibt es fast täglich, dauert aber meistens nur wenige Minuten und dann scheint meist wieder die Sonne und kalt ist es hier nie, auch in der Nacht gibt es keine Abkühlung.

YOG: Die olympischen Spiele sind nun auch wieder vorbei und ich staune noch immer wie viel Aufwand dahinter steckt und was sich Singapur für diese Spiele angetan hat. Es waren etwa 4000 Sportler aus der ganzen Welt, plus Trainer, Angehörige und Fans die alle versorgt werden mussten. Dafür gab es mit Sicherheit ebenso viele Volunteers, die man in ihren violetten T-Shirts in der ganzen Stadt erkannte, unterwegs. Die Sportler waren in der Nanyang Technology University untergebracht, wo ein eigenes olympisches Dorf errichtet wurde. Ein österreichischer Leichtathletiktrainer lud mich zum Besuch ein und zeigte mir das Dorf mit den vielen Nationenständen, den sportlichen Einrichtungen und die Wohnstätten und schließlich kühlten wir uns noch im Schwimmingpool ab ;) Ich war wirklich beeindruckt und bin froh dass ich diese Möglichkeit hatte. 3 Tage bin ich ins Bishan Stadion, wo die Leichtathletik Bewerbe stattgefunden haben, gefahren und hab mich vom Olympiafieber mitreißen lassen. Ich konnte Ivona und Kira, die beiden österreichischen Springerinnen bei der Qualifikation anfeuern und sah auch das Finale der 100mHü und 400mHü. Unglaublich was diese jungen Sportler leisten. Doch in den Laufbewerben sind fast nur Schwarze an der Spitze. Beim 2000m Lauf zählte ich unter den Top14 Läufern nur 3 „weiße“ Sportler. Wahnsinn oder? Ich hab mich voll gefreut, ein paar alte Leichtathletik Bekanntschaften zu treffen und wir waren dann auch noch gemeinsam essen.

Essen: Was machen Singapura? Erm….Essen...Essen…Essen und Shoppen….sonst noch was? Hm….Essen. So lautet die typische Antwort! Tatsächlich findet man hier alles, bzw. sehr vieles und so viel neues für uns Europäer. Wenn man sich allerdings nicht immer nur von Reis und Nudeln ernähren möchte, wird diese Auswahl wohl wieder sehr reduziert. Ich hatte aber bis jetzt noch keine Probleme mit dem Essen hier und koste mich durch alles durch. Jeden Tag wird was anderes probiert und ich steh mittlerweile auf Indisch ;) auch die vielen frisch gepressten Fruchtsäfte, frische Kokosnuss und Zuckerrohrsaft sowie Teh Tarik sind wärmsten zu empfehlen! Das Essen ist meist mit Chili angereichert und dementsprechend scharf aber man gewöhnt sich an alles oder nicht? Weiters zum empfehlen sind: Roti Prata, Laksa, Ente, Hainan Chicken, Satay-Spieße, Stachelrochen, Austernomelette, Hokkien Mee Hoo, Popiah und die vielen Obstsorten wie Mangosteen, Rambutan, Longan, Guave, Dracheenfrucht, Papaya, Mango,… Mein Motto: Probieren, probieren, probieren! Und bis jetzt hatte ich keine Magenprobleme *holzklopf* und für Zwischendurch haben wir ja noch unsere eigene Küche wo wir dann unseren Kaiserschmarrn kochen können, wenn das Heimweh zu groß ist und den Salat zubereiten können, der uns wahnsinnig abgeht! Auch für Käse, Brot und Kernöl würde ich alles geben!!!

Was hab ich sonst die letzten 2 Wochen erlebt? Vieles werdet ihr schon auf meinen Fotos gesehen haben aber hier nochmal eine kurze Zusammenfassung:
Wir waren in allen 3 Parks, Jurong Birdpark, Singapore Zoo und Nightsafari. Ich dachte nie dass ich mal so begeistert vom Zoo berichtet werde, da ich immer der Meinung war, dass Zoo eher was für kleinere Kinder ist aber dieser hier ist anders! Ein riesiges Areal, dass wir nicht mal in 3,5h ganz abgehen konnten, wunderschöne Parklandschaft und Reservoir daneben. Die Tiere schauen gepflegt und natürlich aus und nicht eingesperrt und krank. Man sieht Löwen und Tiger in 10m Entfernung ohne Zaun! Dazwischen ist nur ein Graben und man hat Antilopen und Kängaroos zum Angreifen nahe. Das Highlight war sicher die Seelöwen Show, der mit seiner tollen Performance das Herz des Publikums gewonnen hat. Die Vielfalt ist so überwältigend und auch die Nachtsafari war ein einmaliges Erlebnis. Mit einem Bummelzug tuckert man durch den angelegten Dschungel und kann die nachtaktiven Tiere beobachten und am Ende sahen wir noch eine kurze Show. Am selben Tag waren wir auch noch beim Surf Turf Club einige Pferderennen anschaun, nachdem Alice und ich das noch nie gesehen haben.

Außerdem nutzen wir die freie Zeit zwischen den Vorlesungen und gehen brav ins Gym, um fit für unsere Vulkanbesteigung zu werden ;)

1 Kommentar:

  1. Hallo Lisa!

    Ich finds toll, wie Du das so schildern kannst und die Fotos sind super.

    lg Bert

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