Dienstag, 20. April 2010

Mein 3. Wochenende

So jetzt schaff ichs endlich wieder, einen Eintrag zu verfassen. Hab die letzten Tage sehr viel erlebt und war kaum da (im Hotel) und hab kaum Zeit gehabt ins Internet zu gehen. Also zurück zum Wochenende:

Samstags, nachdem ich den Vormittag meiner Bakk-arbeit gewidmet habe, traf ich mich mit Scott, a local of Tianjin, im Starbucks um die Ecke (Preise sind hier übrigens leistbarer ) nach einem kurzen Kennenlernen beim Kaffee, sind wir (für mich zum ersten Mal) mit der U-Bahn Richtung Trommelturm gedüst. Ein kurzer Spaziergang später durch die Trommelturm-straße sind wir dann auch dort angekommen und haben den Turm besichtigt, von Aussicht war dieses Wochenende leider nicht zu sprechen, die Luftverschmutzung war ein Wahnsinn! Ich glaub so schlimm hab ichs noch nie erlebt, man konnte kaum mehr als 500m weit sehen. Wie ein dichter Nebel! Weiter gings dann zur Ancient Street, eine nette Passage, die einer Altstadt gleicht und „traditionelle“ Souvenirs verkauft, tatsächlich ist aber alles Fake wie mir Scott erklärte, alles nur für die Touristen. So wie alles hier in China….ist hier irgendetwas „ECHT“?? Ganz beliebt ist „Tong Hua“ – „Zuckerzeichnung“ (siehe Foto), eine Gruppe Chinesen steht um den Künstler, der gerade einem kleinen Mädchen einen Lutscher aus Zucker zeichnet…sieht doch ganz nett aus  Meinen Plan ins Fitnessstudio zu gehen musste ich leider verwerfen, nachdem es mir in der U-Bahn plötzlich schwindelig wurde und mich die Kopfschmerzen plagten und somit meinen Tag beendeten.

Sonntags traf ich mich dann schon um 10h morgens mit He, ebenso ein Local den ich über Couchsurfing kennen gelernt habe. Wir führen zuerst zum Italian District. Dort fühlt man sich wieder ein bisschen europäisch… kleine Häuschen, Restaurants, schmale Gassen, italienische Cafes, nette Gastgärten und ein beliebter Fotospot für alle Brautpaare ;) bestimmt wird ich sobald es wärmer wird mich öfters hierher begeben…obwohl etwas absurd in China im Italian District zu verweilen oder? Anschließend führte mich He zur Foodstreet (siehe Fotos), eine Art Markthalle, in der die verschiedensten chinesischen Restaurants (China wird unterteilt in 7 verschiedene Küchen), Shops, Foodstores, Essenstände,… zu finden sind…..allerdings kaufen auch hier nur Touristen und keine Locals ein. Aber ich musste hier die Spezialität von Tianjin ausprobieren, keine Ahnung wie die wirklich heißt, es sind jedenfalls süße gedrehte Stangen, ähnlich wie Kekse. Ein Taxi brachte uns nun zum Tianjin „Eye“, ja auch Tianjin hat ein Riesenrad am Fluss wie London, und zu einem großen Tempel im Norden, zum dem viele Chinesen an den Wochenenden aufbrechen um zu beten. Interessant zu beobachten, wie diese Gebetszeremonie abläuft. In den verschiedenen Hallen des Tempels liegen Obstschalen und die Chinesen opfern dem Buddha frisches Obst, sowie auch die Räucherstäbchen. Hier kann man Ruhe genießen und hört sogar die Vögel zwitschern…diese Momente muss man genießen, wenn man in einer Großstadt voller Lärm und Schmutz wie hier lebt. Entlang des Flusses sieht man einige Angler, die ihre Beute zum Verkauf anbieten und sogar Schildkröten hab ich gesehn! Zum Mittagessen fuhren wir zurück ins Kolonialviertel, wo auch mein Hotel steht. Hier gibt es viele kleine Villen und mehrere westliche Restaurants. He führte mich aber natürlich in ein Chinesisches, welches Gerichte aus einer südlichen Provinz kocht (also sehr scharf), aus. Zugegebener weise traf dies nicht ganz meinen Geschmack, aber schließlich wurde ich ja eingeladen. Nach einer kurzen Rast spazierte ich die 15min zum Gym um endlich meinen 3-Monats-Vertrag zu unterzeichnen und los zu starten  Juhuuu! Ich fühlte mich wie ein neuer Mensch danach. Endlich komm ich wieder zu Sport! Das Fitnessstudio ist groß, aber nachdem nur die Hälfte der Laufbänder funktioniert kann es bald eng werden mit den Kapazitäten hier. Auch die Kraftmaschinen lassen stark zu wünschen übrig…abgerissene Seile, fehlende Gewichte, fehlende Banken, verrostet,…ich glaub ich brauchs nicht weiter ausführen. Ich bin froh dass ich laufen kann!!!! Und kein Wunder warum die Fitnessstudios so überlaufen sind: man möge meinen die sind aber sportlich! Allerdings haben sich 90% der Chinesen das Spazierengehen auf den Laufbändern zum Sport gemacht…naja jeder wie er meint. Von nun an möchte ich mindestens 5x die Woche laufen gehen, am besten gleich nach der Arbeit, 8h vorm PC sitzen bin ich einfach nicht gewohnt!

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